Herzlich willkommen zur Podcast Folge Nummer zwei. Heute möchte ich euch erzählen, wie mein Weg in die Selbstständigkeit aussah,
denn zum Einen finde ich das bei anderen auch immer sehr spannend und interessant. Zum Anderen ist es ja oft so, dass wir in der Social Media Welt nur mitbekommen, wie erfolgreich jemand anderes ist und das jemand schon fünf Jahre oder noch länger selbstständig ist. Dann bewundert man das so ein bisschen. Dabei sahen die Anfänge vielleicht auch ganz anders aus. Das bekommt man nur oftmals gar nicht so mit auf Social Media etc., diese Up´s and Down´s. Deswegen möchte ich euch mal meinen Weg in die Selbständigkeit erzählen. 🙂
Ich hatte ja der ersten Folge schon erzählt zu meinem Start in die Grafikdesign Welt.
Zuvor war ich einige Jahre in verschiedenen Full Service Agenturen, wo ich unterschiedlichste kleine und große Kunden betreut habe.
Ich habe sehr viel gelernt in den Agenturen und viele Bereiche abgedeckt, wie Logoentwicklung, Coporate Design, Beschriftung, Webdesign.
Aber ich hatte schon immer das Bedürfnis oder schon immer die Vorstellung:
„Ich möchte mal selbstständig arbeiten als Freelance Designerin!”
Ja das ist natürlich ein großer Schritt! Wie soll man das angehen? Wie stellt man das am besten an? Und es spielen natürlich auch Sicherheit und finanzielle Faktoren mit rein. Deswegen haben sich meine Pläne irgendwie Jahr um Jahr verschoben, bis ich dann irgendwann richtig unglücklich war in meinem Job… Da ich sehr wenig Kundenkontakt hatte und meist nur knappe Infos zu meinen Kunden und Aufträgen bzw. auch keinen persönlichen Kontakt – das lief alles über den Außendienst – hat mir extrem das Gefühl für den Kunden gefehlt und was er sich vorstellt und zu ihm passt. Das war mit ein Grund, warum ich selbstständig sein wollte. Meine eigenen Regeln aufstellen und direkt mit meinen Kunden arbeiten!
Das waren so die Anfänge meiner Überlegungen, aber die Schmerzgrenze musste erst noch so hoch werden, das ich kurz vorm Burnout stand und fand:
„Okay, jetzt muss (s)ich wirklich was ändern! So geht’s nicht weiter!”
1. Schritt: Arbeitszeit reduzieren
Das allererste war für mich, dann überhaupt mal zu mir zu finden und mal raus aus diesem Arbeits-Hamsterrad zu kommen. Ich hatte dann mit meinem damaligen Chef gesprochen und meine Arbeitszeit reduziert von 100% auf 80%. So hatte ich dann einen ganzen Tag in der Woche frei – immer Mittwochs! Nach vielleicht zwei, drei Monaten war dann für mich klar, dass ich das Abenteuer Selbstständigkeit wagen möchte, ich das jetzt probieren wollte! Denn wenn ich es nicht mache, woher kann ich dann wissen, ob es funktioniert oder auch nicht? Und ich wollte nicht in 5 oder 10 Jahren sagen: Hättest du das damals nur probiert… Deswegen war klar, ich wage den Schritt und gehe in die Selbständigkeit. Mein einer Tag in der Woche, den ich frei hatte, war dazu wirklich gut. Da konnte ich mich hinsetzen, Arbeitsproben zusammenstellen, Portfolio erstellen und meine Homepage aufsetzen. Ein paar erste Kontakte sammeln, bisschen meine Fühler ausstrecken, wie ich denn überhaupt an Aufträge kommen könnte.
2. Schritt: Kündigung & Nebenjob
Der zweite Schritt war dann – nachdem die ersten Aufträgen und Anfragen kamen – die Selbstständigkeit auszubauen. Da ich nicht parallel während meiner Angestelltentätigkeit auch selbstständig arbeiten wollte, machte ich einen sauberen Schnitt, suchte mir einen Nebenjob im Verkauf und kündigte meine Festanstellung. Gleich von 0 auf 100 in die Selbständigkeit war mir nämlich dann doch ein bisschen zu risikohaft. Mit dem Nebenjob war ich erst mal grundabgesichert und die Krankenkassenbeiträge waren auch abgedeckt. Da hatte ich was passendes für mich gefunden: Ich wollte etwas haben, wo ich möglichst nicht kreativ sein musste, damit ich die ganze Kreativität und Energie für meinen Aufbau als Freelance Designerin nutzen konnte. Meine Tätigkeit als Verkäuferin im Einzelhandel war dann auch sehr spannend, weil ich da natürlich verkäuferisch und im Kundenkontakt noch ein paar Erfahrungen sammeln konnte. Das hatte ich ja vorher in der Agentur gar nicht, weil es immer für mich übernommen wurde.
Dort arbeitete ich ein bis zwei Tage in der Woche und hatte nebenher super viel Zeit, meine Freiberuflichkeit aufzubauen. Diese Kombination aus einem „einfachen” Verkaufsjob und der kreativen Tätigkeit in der Selbstständigkeit haben sich super ergänzt.
Schritt 3: Nebenjob kündigen und 100% in die Selbstständigkeit
Das ging dann ungefähr ein Jahr, bis ich immer mehr Design Anfragen und Aufträge bekommen habe und ich diesen einen oder auch zwei Tage in der Woche wirklich gut zusätzlich hätte gebrauchen können, um an meinen Aufträgen zu arbeiten, damit ich nicht noch bis spät abends oder am Wochenende dran sitzen muss. Es war klar, irgendwann kommt der Schritt, dass ich mich komplett selbständig mache zu 100%. Aber man das traut sich dann doch nicht gleich. Und es kommen wieder die finanziellen Sorgen hoch…
„Es war klar, früher oder später werde ich das machen, also warum nicht gleich?”
Dann habe ich vielleicht noch mal 3-4 harte Monate, wo es eventuell finanziell auch nicht ganz so easy sein könnte, aber da muss man halt dann durch. Also habe ich ca. 1,5 Jahre später auch meinen Nebenjob gekündigt und bin zu 100% in die Selbständigkeit rein. Das war dann wirklich so ein tolles Gefühl! Ich hatte die ganze Woche und konnte mich voll auf meine Selbstständigkeit fokussieren. Klar kommen dann neue Themen auf, wie die Krankenkasse und so weiter… aber die 100% bringen einen einfach dann noch mal auf ein anderes Level!
Was ich euch mitgeben möchte, ist, das man nicht von Null auf Hundert gehen muss, sondern es auch die Möglichkeit gibt, kleinere Schritte zu machen, und so Schritt für Schritt euren Traum der Selbstständigkeit zu verwirklichen. Weil ganz ehrlich: zurück in den Job könnt ihr immer! Und fragt euch, was kann im schlimmsten Fall denn überhaupt passieren? Meistens ist das wirklich nicht viel…
Ein Angestellten-Job ist genauso unsicher in meinen Augen! Ich habe selbst schon mal mitbekommen in meiner aller ersten Firma, die dann kurz vor der Insolvenz stand, was es heißen kann, von jetzt auf nachher ohne Job da zu stehen. Damals hatte ich rechtzeitg den Absprung machen können. Wenn ich angestellt bin, habe ich in diesem Fall ja zusätzlich nichts selbst in der Hand sondern im Gegenteil die Verantwortung an jemand anders übertragen – an meinen Chef – und habe 0 in der Hand, wenn da was schief läuft. Deswegen zählt für mich das Argument „Sicherheit” nicht.
Ihr habt jetzt gerade schon das Wort „Verantwortung” gehört. Das finde ich essenziell für eine Selbständigkeit. Verantwortung für sich zu übernehmen. Vor allem – aber auch nicht nur – für die Selbstständigkeit sondern eigentlich generell für dein Leben. Eins der wichtigsten Dinge bzw. Erkenntnisse, die ich mit meiner Selbständigkeit noch mehr verstanden habe. Mehr zu diesem Thema wird es in einer der nächsten Podcast Folgen geben! Ich freue mich schon, wenn ihr wieder einschaltet!
Wenn Dir die Folge gefallen hat, freue ich mich über ein Feedback oder eine Bewertung und wenn Du Fragen hast schreibt mir bitte gerne 🙂
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kreative Grüße